Cottbus ist (m)eine Wohlfühlstadt

Name: Berndt Weiße

Geburtsjahr, -ort: 1952 | nahe Leipzig

Berufliches Zuhause: engagierter Ruheständler

Hobbies: Cottbus isst, Mitglied in 7 Vereinen, Schach spielen (liegt leider auf Eis)

Status: Zuzügler 1973

Berndt Weiße könnte mit einem Begriff beschrieben werden: Understatement. Nie trumpft er auf mit seinem großen Erfahrungsschatz. Wenn er spricht, dann so sprühend und überzeugend, dass Zuhören Spaß macht. Mit über 70 Jahren wirkt er ausgeruht und zufrieden. Der ehemalige Lehrer blickt auf eine 26-jährige, erfolgreiche Verwaltungslaufbahn zurück. Von 2005 bis 2017 war er als Dezernent für Jugend, Kultur, Bildung, Sport, Soziales und Gesundheit tätig. Weltoffen und kulturbegeistert begleitet er bis heute mit Rat und Tat viele Vorhaben in seiner Wahlheimatstadt Cottbus. Im Gespräch mit dem rastlosen Ruheständler erfahren wir, was ihn vor einem halben Jahrhundert nach Cottbus brachte und bis heute hier hält. Es geht auch ums Loslassen, den Zauber einer entspannten Morgenroutine und natürlich seinen Wohlfühlort in der Boomtown Cottbus, den du in deiner (neuen) Heimat unbedingt besuchen solltest.

Herr Weiße, was genau führte Sie in den 70er Jahren nach Cottbus?

1973 bin ich als junger Lehrer nach Cottbus gezogen, zu tiefsten DDR-Zeiten. Damals wie heute wurden Lehrkräfte gesucht und nach Bedarf in die Regionen gesteuert. So wurde ich nach Cottbus „sortiert“. Ich hatte in Dresden studiert und bin mit der Aussicht auf eine eigene Wohnung in das sich entwickelnde Cottbus gekommen. Damals besser als heute: beschleunigte Verfahren halfen, den Bedarf schneller zu decken. So ging ich schon mit 16 zur Hochschule, mit 21 Jahren war ich fertiger Lehrer für Mathe & Physik.

Wie sind Sie dann in der Verwaltung gelandet?

Zur Wendezeit bekam ich eine Stelle als stellvertretender Schulleiter, bevor ich 1991 für die neu zu schaffenden Verwaltungsstrukturen angefragt wurde. Ich zögerte nicht vor dieser Herausforderung und bin dort mit meinen Aufgaben gewachsen, bis hin zur Dezernentenposition.

Wie leicht fiel es Ihnen 2017, das vormals große berufliche Engagement gegen Freizeit einzutauschen?

Ich durfte danach noch ein paar Ehrenrunden drehen, z.B. als Elternzeitvertretung. Zudem rühren aus den vielen Jahren in der Stadtverwaltung meine sieben Vereinsmitgliedschaften. Auch bin ich hin und wieder als Nachhilfelehrer im Einsatz. Ich pflege noch etliche persönliche Kontakte, beispielsweise zu Schulleitern. Ganz loslassen will ich bis heute nicht, versuche aber den Leuten nicht auf den Keks zu gehen. Ein weiterer wichtiger Grundsatz dabei: das passiert alles freiwillig und zwanglos. Ich bemühe mich, meinen Rat immer so zu dosieren, dass nicht etwas „nach Erde riecht“. Die jungen Leute haben auch Ideen und sollen vorwärts gehen.

Gibt es unter den vielen ein ehrenamtliches Engagement, das Ihnen besonders am Herzen liegt?

Alle meine Aufgaben sind mir wichtig. Mit „Cottbus isst“ verbinde ich aber eine besondere Überzeugung. „Cottbus macht‘s“ ist die dahinterstehende Interessengemeinschaft, kein Verein. Sie ist eine Initiative von Jörg Ackermann und mit Vertretern quer durch die Cottbuser Gesellschaft. Wir leben gern hier und vertreten die Meinung, dass Cottbus eine lebens- und liebenswerte Stadt ist. Nachhaltig soll miteinander Vielfalt entwickelt werden. Öffentlichkeitswirksame Plätze und Orte werden einbezogen und damit für alle CottbuserInnen nutzbar. Das Format „Cottbus isst“ findet am 25. Mai schon zum 5. Mal statt – erstmals auf dem Platz am Stadtbrunnen.

Wie kamen Sie darauf, verschiedenste BürgerInnen zum gemeinsamen Frühstück an eine lange Tafel einzuladen?

Unser Bündnis begann sein Engagement für mehr Aufmerksamkeit für Cottbus und eine stärkere Gemeinschaft mit unterschiedlichen Aktionen, oft mit großem Aufwand. Es wurde beispielsweise mit Förderschülern gebacken oder anderes ausprobiert, bis wir den Fokus auf neue Cottbuser*innen legen wollten und so auf die Idee des gemeinsamen Essens kamen.

Cottbus isst begann 2018 mit einer langen Tafel im Puschkinpark. Zu Hochzeiten waren wir 300 appetitvolle und kommunikative Teilnehmer, besonders aus den Reihen der Anrainer. Mit dem Ortswechsel in diesem Jahr, glaube ich an einen neuen Impuls sowie weitere Öffnung und Wahrnehmung durch die Stadtbevölkerung. Ich hoffe dass sich die Leute das fest in ihrem Kalender markieren.

Wie halten Sie die Balance zwischen Ehrenamt und Ruhestand?

Im Gegensatz zu meiner aktiven Zeit, lege ich großen Wert darauf, meine Tage ohne Zwänge zu gestalten. Besonders meine Morgenrituale sind mir wichtig. Ich bin frühestens ab halb 10 verfügbar. Davor wird gelesen, gelaufen, Tee getrunken. Mein Berufsleben war schließlich oft genug fremdbestimmt und eng getaktet.

Welchen Lieblingsort in der Boomtown möchten Sie dabei nicht missen und würden ihn neuen CottbuserInnen empfehlen?

Da ich viel in Bewegung bin, kann ich die Spreelandschaft stadtauswärts in Richtung Norden und auch in den Süden bis zur Kutzeburger Mühle nahelegen. Viele Städte sind voller Parks, haben aber nicht eine solche grüne Verbindungsader. Auch die alten Dorfkerne in den eingebürgerten Orten ringsum Cottbus sind reizvoll. Sie erhalten bis heute ihre ländliche Idylle.

Wir bedanken uns für das Gespräch. Das Interview führte Solveig Schaal.

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Am Donnerstag dieser Woche zeigen wir dir alle Termine der Starter-Reihe. Bei den meisten davon gibt es eine gemeinsame Genuss-Komponente. Wenn du unsere Unterstützung beim Ankommen in der Boomtown brauchst, melde dich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder buche dir deinen persönlichen Beratungstermin!

 

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